Das Schulbeet im Garten des Franziskanerklosters

von Öff. Gymnasium der Franziskaner Hall in Tirol
22. Mai 2025

„Frau Professor, können wir mal wieder in den Garten gehen?“ fragen mich Schülerinnen und Schüler insbesondere der 1. und 2. Klassen.
„Aber gerade ist es Winter / regnet es / ist der Boden noch ganz nass / wächst noch nichts / halten die Tiere noch Winterruhe“ etc. lautet dann zuweilen meine Antwort. „Aber wenn wir wieder etwas im Garten zu tun haben und das Wetter besser ist, dann gehen wir auch wieder“, verspreche ich.
Denn „in den Garten gehen“ bedeutet zum einen zwar ganz klassisch, dass wir im Schulbeet Gemüse und Kräuter anpflanzen, die die Kinder selbst gesät bzw. vorgezogen haben. Nach den Sommerferien ist es dann immer spannend zu sehen, was – zum Teil gut versteckt unter „Unkraut“ – alles gewachsen ist, und was geerntet werden kann. Zudem stellt sich heraus, dass einiges „Unkraut“ auch als „Kraut“ verwendet werden kann, wie z.B. die Brennnessel. Die Ernte kann dann im Biologieunterricht weiterverarbeitet werden: Ob zu Tee, Kräutersalz, frisch aufgeschnittenen Radieschen oder getrockneten Apfelringen. Aus Kürbissen, Gurken, Bohnen und Tomaten werden die Samen entnommen, getrocknet und im Frühjahr wieder ausgepflanzt, sodass jedem klar wird, dass das Gemüse nicht im Supermarktregal wächst, sondern auch selbst gezogen werden kann.
Aber auch andere Aspekte kommen beim „Garteln“ zum Vorschein: Beim Umgraben des Beetes entdecken die Kinder zahlreiche Tiere wie Regenwürmer, Engerlinge, Schnecken, Hundert- und Tausendfüßer, sodass die Thematik „Wirbellose Tiere“ nicht nur erlernt, sondern auch live erlebt werden kann.
Neben dem Schulbeet bietet der Garten des Franziskanerklosters viele weitere Möglichkeiten, die Themen des Biologieunterrichts zu veranschaulichen, ob es sich um die Ökologie der Streuobstwiese, den Bienenstand, den kleinen Teich, das Wäldchen oder auch den Komposthaufen handelt.
Darum möchten wir uns vielmals bei unserem Direktor und Guardian des Franziskanerklosters, Pater Volker sowie seinen Mitbrüdern und beim Gärtner, Karl Stonig bedanken, die unsere lebhaften Aktivitäten im Garten nicht nur ertragen, sondern uns auch aktiv unterstützen. Ein weiterer Dank geht heuer an den Haller Gartenbauverein, der uns mit einer großzügigen Spende für neue Gartengeräte bedacht hat. Wir werden sie aktiv einsetzen!


Text und Fotos: Prof. Ilka Prowatke