Exkursion zum Universitäts-Sportinstitut Innsbruck (USI)

von Öff. Gymnasium der Franziskaner Hall in Tirol
21. Oktober 2022

Wir, die Gruppe der SporttheoretikerInnen der beiden 7. Klassen, durften am Montag, den 10. Oktober 2022, mit unserem Lehrer, Mag. Andreas Thaler MSc., am ISW in Innsbruck einigen Sportwissenschaftlern bei ihren Forschungstätigkeiten über die Schulter schauen.
Zunächst führte uns ein wissenschaftlicher Mitarbeiter aus den USA durch seine zwei Labore und gab uns einen kurzen Einblick in seine Arbeit. Der Experte forscht unter anderem zu zahlreichen Fragen und Themen rund ums Felsenklettern wie Kraft, Sauerstoffsättigung, Muskelkontraktion und Regenerationsfähigkeit der Muskulatur in den Armen.

 

Exkursion zum Universitäts-Sportinstitut
Abbildung 1: Bernhard testet den Sauerstoffverlust in seinen Muskeln bei großer Belastung

Als Erster durfte Bernhard am eigenen Leibe testen, wie schnell sein Körper den Sauerstoffverlust in seinen Muskeln bei großer Belastung wieder ausgleicht. Hierzu musste er eine speziell angefertigte Holzkonstruktion mit seinem linken Arm bis zu einem Wert von etwa 25 Kilogramm zusammenpressen (Abb. 1). Dieses Experiment sollte das Klettern an einer Wand simulieren. Über einen Sensor, der an seinem Arm fixiert war, konnte man erkennen, wie sich der Sauerstoffgehalt in seinem Muskel durch das Zusammendrücken des Balkens (Arm in der Luft) verringerte. Sobald er seinen Arm jedoch wieder lockerte, stieg der Wert innerhalb weniger Sekunden erneut an. Bei professionellen Kletterern und Kletterinnen ist der Zeitraum zwischen dem Lockern des Arms und dem erneuten Anstieg des Sauerstoffgehalts deutlich geringer.

Exkursion zum Universitäts-Sportinstitut
Abbildung 2: Fabians Sauerstoffzufuhr in die Armarterie wird mittels Ultraschall sichtbar gemacht

Weiters zeigte uns der wissenschaftliche Mitarbeiter mit Hilfe eines Ultraschallgeräts anschaulich, wie sich die Sauerstoffzufuhr in der Armarterie während und nach der Belastung verändert (Abb. 2)

Exkursion zum Universitäts-Sportinstitut
Abbildung 3: Mias Bewegungen werden mittels Rezeptoren und Infrarot-Kameras auf den Computer übertragen

Nach diesen interessanten Einblicken wechselten wir ins Nachbargebäude und wurden dort von zwei weiteren Forschern in Empfang genommen. Sie führten uns in einen Raum, ausgestattet mit teuren Infrarot-Kameras. Am Körper unserer Mitschülerin Mia wurden hier einige „Rezeptoren“ befestigt (Abb. 3). Diese Rezeptoren werden von den Kameras wahrgenommen und die Bewegungen von Mia auf einen Bildschirm übertragen. Dadurch wird eine Art digitales Skelett mit Hilfe eines speziellen Computerprogramms erstellt und aufgezeichnet. Mit dieser Technik lassen sich unterschiedliche Bewegungsabläufe analysieren, um die ausgeführten Bewegungen für unterschiedliche Sportarten zu optimieren und neue Techniken zu entwickeln.

Exkursion zum Universitäts-Sportinstitut
Abbildung 4: Funktion des Raumes mit den Infrarot-Kameras

Die zentrale Funktion des Raumes besteht darin, Bewegungen und die dabei wirkenden Kräfte zu erfassen. Dadurch kann man feststellen, bei welchen Kräften Verletzungen auftreten und wie sich die Belastungen auf den Körper auswirken (Abb. 4).

Exkursion zum Universitäts-Sportinstitut
Abbildung 5: Stärken der Klassengemeinschaft

Zwischen den Ausführungen der Forscher achteten wir natürlich darauf, unsere Klassengemeinschaft zu stärken (Abb. 5).

Sehr interessant war es beispielsweise auch zu erfahren, wie komplex und wichtig der Start beim Rodeln ist und wie SpitzenrodlerInnen die Bewegungsabläufe beim Start optimieren können. Dabei lautet die Formel für einen optimalen Start, je größer der Weg der Arme beim Abstoßen ist, desto mehr Kraft kann ausgeübt werden und desto größer ist auch die Startgeschwindigkeit, die erreicht werden kann.

Exkursion zum Universitäts-Sportinstitut
Abbildung 6: Fabian beim Counter-Movement-Jump-Experiment

Als Letztes zeigten uns die Forscher, wie ein sogenannter Counter-Movement-Jump funktioniert und welchem Zweck er in der Sportwissenschaft dient. Mithilfe einer Druckplatte (Kisslerplatte) wird die Kraft am Boden während des Absprungs gemessen (Abb. 6)
Mit dem Counter-Movement-Jump kann man die Kraftfähigkeit der Sprungmuskulatur und unter anderem auch die Sprunghöhe aus dem Stand messen, wobei darauf zu achten ist, dass die Kraft allein aus den Beinen kommt und nicht aus dem Schwung der Arme. Im Durschnitt springt eine Frau 30 Zentimeter hoch, ein Mann hingegen 40 Zentimeter (Abb. 6).

Die Exkursion zur Sportuniversität war sehr interessant, da wir einen Einblick in den Bereich der Sportwissenschaft erhielten und darüber hinaus erkannten, wie komplex und vielfältig Sport sein kann.


Text: Bernhard Walter, 7a und Alexander Zweckberger und Jonathan Galler, 7b