Sparkling Science Projekt „Biodiversität der Elritzen – Kleine Fische ganz groß“

von Öff. Gymnasium der Franziskaner Hall in Tirol
16. Mai 2025

Sparkling Science Projekt „Biodiversität der Elritzen – Kleine Fische ganz groß“
Sechs Klassen des Franziskanergymnasiums forschen mit
Das Projekt „Biodiversität der Elritzen – Kleine Fische ganz groß“ ist eines von 32 österreichweiten Sparkling Science Projekten, bei denen SchülerInnen und WissenschaftlerInnen gemeinsam forschen. Es wird von Dr. Anja Palandacic (Naturhistorisches Museum Wien) geleitet. Ziel ist es, die Artenvielfalt und ökologische Bedeutung der Elritzen („Pfrillen“) in ganz Österreich zu untersuchen. (Franziska Lang, Ceren Ugurlu, 6b)

Am Franziskanergymnasium Hall sind daran mittlerweile sechs Klassen beteiligt: 2b, 2c, 6a, 6b (seit Herbst 2023) und seit heuer auch die Klassen 8a und 1c.

Projektstationen:

Herbst 2023: Projekteinführung
Besuch von Dr. Anja Palandacic im Franziskanergymnasium und Vorstellung des Projektes in vier Klassen (vgl. "Kleine Fsiche ganz groß").

Feber 2024: Projektvorstellung beim Tiroler Sparkling Science Kongress
Am 22.2.2024 präsentierte die heurige Klasse 6b das Projekt beim ersten Tiroler Sparkling Science Kongress an der Uni Innsbruck. Neben wissenschaftlichen Postern gestalteten die heurigen Klassen 2b und 2c kreative Plakate zur Nahrungskette der Elritzen. Das Projekt fand große Aufmerksamkeit – ein Interview mit Live Radio Tirol und ein Auftritt im Tagungsvideo der Uni Innsbruck machten einige SchülerInnen sogar zu „TikTok-Stars“. (vgl. "Tiroler Sparkling Science Kongress in Innsbruck"). (Franziska Lang, Ceren Ugurlu, 6b)

Juni 2024: Fisch-Exkursionen
Vier Klassen fuhren zu vier verschiedenen Gewässern in Tirol, um die dortigen Elritzen zu beproben. Dazu begleitete uns der Zoologe Florian Glaser, welcher zuvor bei den zuständigen Fischereiverantwortlichen die entsprechenden Genehmigungen eingeholt hatte.

Nachdem die Fische mit einem Käscher oder einer Reuse gefangen worden waren erfolgte die Probennahme mit Hilfe eines Wattestäbchens, welches über die Schleimschicht des Fisches gezogen wurde. Das sich im Schleim befindliche Erbgut, die DNA der Fische, wurde anschließend im Naturhistorischen Museum Wien von den Projektmitarbeiterinnen untersucht.

Feber 2025: Workshops zur Unterscheidung von Elritzen-Arten
Dr. Anja Palandacic und ihre Mitarbeiterin Min besuchte erneut unsere Schule, um ein Projekt-Update zu geben und Workshops zur Unterscheidung von Elritzen-Arten durchzuführen. Zudem bekam die neu dazugekommenen Klasse 1c eine Projekteinführung.

  • Morphologische Workshops: Die Klassen 2b, 2c, 6a und 6b untersuchten die Morphologie (Aussehen/Gestalt) von Elritzen. Die rot gefärbten Wirbel und Knochenstrahlen der Flossen konnten unter dem Binokular, einem optischen Gerät ähnlich einem Mikroskop, abgezählt werden. Es stellte sich jedoch heraus, dass auch bei ein und derselben Fischart eine unterschiedliche Anzahl an Wirbeln bzw. Knochenstrahlen vorkommt, sodass diese Merkmale nicht zur Unterscheidung verschiedener Elritzenarten geeignet ist. (vgl. die Berichte der 2b und 2c, s.o.)
  • Genetik/Bioinformatik-Workshop: Die Klasse 8a kam im Computerraum in den Genuss eines Workshops zur Auswertung der echten genetischen Daten zur Unterscheidung von Elritzenarten. Mit Hilfe bioinformatischer Programme konnten die SchülerInnen die DNA-Sequenzen selbst vergleichen und einen Stammbaum, der die Verwandtschaft der untersuchten Elritzenexemplare zeigt, aufstellen, ganz so, als ob sie selbst bereits WissenschaftlerInnen in einem Genetiklabor wären! (dazu Fotos: die 8a im"Genetiklabor")

Unser Dank gilt den Biologinnen Dr. Anja Palandacic und Min sowie dem Zoologen Florian Glaser für die gute Zusammenarbeit in diesem Sparkling Science Projekt, welches unseren Schülerinnen und Schülern Einblicke in die biologische Forschung und erste Erfahrungen mit dem wissenschaftlichen Arbeiten ermöglicht und ihnen zudem die Bedeutung der Erhaltung unseres Lebensraumes vor Augen führt.


Text: Franziska Lang und Ceren Ugurlu, 6b und Prof. Dr. Ilka Prowatke
Fotos: Prof. Dr. Ilka Prowatke